TSV Mühlenfeld II - DJK Sparta I 1:1 (0:0)

 

Achtzig Minuten Langeweile – danach wird es hektisch.

 

Cem Erkan rettet einen Punkt

Aufstellung Sparta: Hafez Hasso; Erdem Deniz (82.Min. Florian Wienecke), Lukas Lichtenstein, Deniz Karacam (68.Min. Rinaz Ossman), Cem Ugur Tekin, Turan Topal, Celim Sögüt, Pascal Feuss (89.Min.Diako Omar), Tolga Candir, Ümit Topal, Cem Erkan.

Angepasst an die nicht unbedingt einladenden Witterungsbedingungen verlief diese Begegnung zu ungewöhnlicher Anstoßzeit in Hagen am Sonntagmittag um 12.30 Uhr. Die Vorzeichen ließen angesichts des Tabellenstandes von vornherein nicht erwarten, dass hier zwei Teams in diesem Duell ein Feuerwerk abbrennen würden. So hofften die Platzherren als Tabellenletzter mit nur einem Zähler nach dem vierten Spieltag noch immer auf den Durchbruch und auch bei Sparta hinkt man den eigenen Ansprüchen derzeit etwas hinterher. Wenn man den Verlauf dieser über weite Strecken wenig aufregenden Partie Revue passieren lässt, können sich beide Kontrahenten glücklich schätzen, dass beim Fußball unabhängig von der Leistung mit einem Remis jeweils ein Punkt auf der Habenseite verbucht werden kann. Die Spartaner sind durch die Punktgewinne der Konkurrenz dennoch auf Rang dreizehn zurückgefallen und stehen nun am Wochenende im Heimspiel gegen den SV Frielingen unter Erfolgszwang. Dabei wäre es ungemein wichtig, die Chancenverwertung merklich zu verbessern. Zumal, wenn aus dem Spiel heraus nur selten torgefährliche Szenen kreiert werden, wie einmal mehr in Mühlenfeld zu beobachten.

Betreuer Klaus fands zum Gähnen auf Sparta's Reservebank!

Wer weiß, wie es diesmal gelaufen wäre, wenn Lukas Lichtenstein seinen Kopfball nach dreißig Sekunden platzierter angesetzt hätte, so landete das Spielgerät in den fangbereiten Armen von TSV-Keeper Tim Müller. Danach tat sich beiderseits herzlich wenig, einzig Deniz Karacams Schuss, der aus halbrechter Position am langen Pfosten vorbei ins Aus strich, war  mit Wohlwollen als gelungene Aktion zu werten. Ein herannahendes Gewitter veranlasste den aufmerksamen Unparteiischen Holger Meyer von GW Stöckse aus dem Kreis Nienburg nach knapp einer halben Stunde eine viertelstündige außerplanmäßige Pause auszurufen. Die Gastgeber kamen danach etwas motivierter aus der Kabine zurück, was sich zwar weniger in spielerischer Hinsicht ausdrückte, sondern in Form von zwei gelben Karten wegen zu harten Einsteigens. Der bis dahin wenig geprüfte Hafez Hasso zeigte gegen TSV-Angreifer Lars Drechsler, dass sich seine Vorderleute auf ihn verlassen können (45.Min.) und die letzte nennenswerte Szene vor dem Seitenwechsel hatte Ümit Topal, dessen Schuss per Faustabwehr geklärt wurde.

Die Schwarz-Gelben fanden auch danach nicht den Schlüssel, um echte Gefahrenmomente in der Offensive zu erzeugen. Zwar fehlte es nicht an Aggressivität und Einsatzfreude in den Zweikämpfen, aber allzu oft wurde nach Ballgewinnen in der Vorwärtsbewegung der falsche Anspielpartner gesucht oder aber versucht, die gegnerische Abwehr mit hohem Passspiel zu überwinden, was in Anbetracht deren körperlicher Überlegenheit fast immer zum Scheitern verurteilt war. Die Chance schlechthin aus wenig viel zu machen, hatte Cem Ugur Tekin nach siebzig Minuten, schob das Leder jedoch aus sieben Metern neben das Gehäuse. Lukas Lichtenstein wartete wenig später vergeblich auf einen Strafstoß-Pfiff, der Rempler seines Widersachers schien zumindest grenzwertig.

Grenzwertige Situation im Mühlenfelder Strafraum
Grenzwertige Situation im Mühlenfelder Strafraum

Einen wahrhaftigen Glücksgriff landete Mühlenfelds Co-Trainer, Thomas Rogalla, den älteren Fußball-Anhängern bei Sparta noch als dynamischer Akteur der Achtziger-Jahre-Erfolgstruppe in der Bezirks-Oberliga ein Begriff, mit der Einwechselung von Maximilian Heise. Gerade einmal drei Minuten im Spiel beförderte er eine scharfe Hereingabe reaktionsschnell zum 1:0 für seine Farben ins Netz (82.) Kaum zu glauben, dass die Elf vom Silbersee mit dem gefühlt einzig gewonnenen Kopfball-Duell im gegnerischen Strafraum zum Ausgleich kam. Cem Erkan überlistete den TSV-Torhüter nach Flanke von Celim Sögüt fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit. Jetzt ging es in eine hektische Schlussphase mit drei weiteren gelben Karten, wobei die Notbremse von Malte Weidemann am allein auf das Tor zustrebenden Ümit Topal durchaus Rot-verdächtig war. Die Farbe Rot spielte dann nochmals eine Rolle, nämlich als Pascal Feuss mit einer blutenden Augenbrauen-Verletzung ausgewechselt werden musste. Das Unentschieden geriet quasi in letzter Sekunde nochmals in Gefahr, doch Hafez Hasso hielt in der 94.Minute den Punkt für die Miri-Truppe fest.

Die Tabelle ist nach fünf Spieltagen natürlich noch nicht besonders aussagekräftig, dennoch steht für die Schwarz-Gelben am Sonntag eine richtungsweisende Partie am Silbersee bevor. Der Gegner vom SV Frielingen rangiert derzeit mit sieben Zählern auf Platz sechs und bei einem Sieg können die Miri-Schützlinge vorerst an diesem Gegner vorziehen und ins gesicherte Mittelfeld vordringen. Spielbeginn 15.00 Uhr